„Bibliotheken – Best Places für die Zukunft" lautet das Leitmotiv des Bibliotheksentwicklungsplans für Baden-Württemberg, der heute im Landtag an die Vorsitzende und den Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst übergeben wurde.
Die Landesregierung hat im neuen Koalitionsvertrag die Bibliotheksentwicklung in Baden-Württemberg in den Blick genommen: „Wir wollen die Potenziale öffentlicher Bibliotheken als „Dritte Orte“ erschließen und Anreize zur Zusammenarbeit schaffen. Dazu werden wir die Ergebnisse des Bibliotheksentwicklungsplans auch im Hinblick auf eine Umsetzung prüfen, die Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen stärken und die Beratung von öffentlichen Bibliotheken insbesondere in Fragen der Digitalisierung intensivieren.“
Bereits seit mehreren Jahren verfolgt der Landesverband Baden-Württemberg im Deutschen Bibliotheksverband (dbv) intensiv das Ziel, Bibliotheken im Land fit für die Zukunft zu machen. In engem Kontakt mit der Landespolitik, den kommunalen Spitzenverbänden und der Landesverwaltung wurden die Rahmenbedingungen für diesen Prozess diskutiert. Der jetzt vorgelegte Bibliotheksentwicklungsplan ist als erste Stufe für eine weitere Entwicklung zu verstehen und enthält die folgenden Leitgedanken:
Baden-Württemberg, seine Bürgerinnen und Bürger und Kommunen brauchen
1. Bibliotheken als wichtigen Teil einer guten Infrastruktur für Bildung und Forschung
2. niedrigschwellige Einrichtungen, die gesellschaftlichen Zusammenhalt und Teilhabe fördern
3. Bibliotheken als Akteure der Nachhaltigkeit
4. Bibliotheken als Standortfaktor für die Stadt- und Gemeindeentwicklung
5. Orte gegen Einsamkeit und niedrigschwellige Zugänge zu Kultur
6. Bibliotheken als Orte für offene Beteiligungsprozesse
7. eine vernetzte Bibliothekslandschaft
8. qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Voraussetzung für hochwertige Bibliotheksarbeit
9. Bibliotheken aller Sparten für die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse
10. Stärkung von Bibliotheken durch begleitende Strukturen und eine starke unabhängige Interessensvertretung.
Des Weiteren werden im Bibliotheksentwicklungsplan Handlungsfelder identifiziert, Potenziale beschrieben und erste Maßnahmen vorgeschlagen, die von großstädtischen Bibliothekssystemen bis hin zu kleinen, ehrenamtlich geführten Bibliotheken im ländlichen Raum reichen.
Für den Vorsitzenden des baden-württembergischen Bibliotheksverbandes, Dr. Frank Mentrup, nimmt dabei die Schließung weißer Flecken in der Bibliotheksversorgung in der Fläche einen großen Stellenwert ein: „Über zwei Millionen Bürgerinnen und Bürger, das sind 17 Prozent, haben kein Bibliotheksangebot vor Ort und es müsse Ziel sein, in den nächsten zehn Jahren die Zahl der weißen Flecken deutlich zu reduzieren.“ So wird vorgeschlagen, einen Landesbeirat Zukunft des Bibliothekswesens zu installieren, der die wesentlichen Verantwortlichen und Akteure zusammenführt und der den Prozess der Bibliotheksentwicklung intensiv begleitet.
Über den Landesverband Baden-Württemberg im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv):
Der Landesverband Baden-Württemberg im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) setzt sich seit über 50 Jahren für Bibliotheken im Bundesland Baden-Württemberg ein. Er vertritt mehr als 240 Mitglieder mit rund 400 Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung von Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Vorsitzender des Verbandes ist der Karlsruher Oberbürgermeister, Dr. Frank Mentrup.
Pressekontakt:
Andrea Krieg
Geschäftsführerin des Landesverbandes Baden-Württemberg im Deutschen Bibliotheksverband (dbv) e.V.
Direktorin der Stadtbibliothek Karlsruhe, Ständehausstraße 2, 76133 Karlsruhe, Telefon 0721/133-4200
E-Mail: geschaeftsstelle@bw.bibliotheksverband.dehttp://bw.bibliotheksverband.dehttp://bibliothek-des-jahres-bw.dehttp://tag-der-bibliotheken-bw.de