Die Suche nach Einrichtungen, die sich an der gemeinschaftlichen Finanzierung der ersten beiden Bündel im Projekt KOALA (Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen) beteiligen, war erfolgreich. Ab Januar 2023 werden insgesamt sechs Titel aus den Medien- und Sozialwissenschaften für drei Jahre gemeinschaftlich von fast 70 verschiedenen Einrichtungen finanziert. Die Publikationsorgane verpflichten sich, ab 2023 die KOALA-Mindeststandards zu erfüllen, zu denen nicht nur der freie Zugang gehört, sondern auch Punkte wie Langzeitarchivierung, Metadatenstandards, ethische Leitlinien und der Verzicht auf Datentracking zählen. Die Standards orientieren sich an Plan S, einer Strategie zur Förderung des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen, die mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden, und anderen einschlägigen Initiativen. Die an KOALA beteiligten Redaktionen und Herausgeber*innen erhalten umfangreiche Unterstützung bei der Umsetzung dieser Standards. 

Publizieren ohne Mehrkosten und bürokratischen Aufwand

Das KOALA-Konsortial-Modell soll unter anderem Autor*innen die Möglichkeit bieten, ohne Mehrkosten und bürokratischen Aufwand Open Access zu publizieren. „In diesem Modell übernehmen Bibliotheken eine wichtige Rolle zur Finanzierung von Open Access als Teil ihres Versorgungsauftrags“, erklärt Dr. Irina Sens, stellvertretende Direktorin der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften. „Sie tragen damit entscheidend zur Open-Access-Transformation und zur Etablierung von fairen und nachhaltigen Möglichkeiten zur Finanzierung von Diamond Open Access bei“, so Sens weiter. „KOALA knüpft an traditionelle Konsortialmodelle an, unterstützt die Umstellung von Zeitschriften auf Open Access und ermöglicht eine verlässliche Finanzierung von Publikationen herkömmlicher Verlage wie auch von verlagsunabhängigen, scholar-led Journals“, ergänzt KOALA-Projektleiter Marco Tullney.

Neue Finanzierungsrunde ab 2024

Die Pledgingphase für diese Finanzierungsrunde 2024-2026 startet voraussichtlich Ende Mai 2023. KOALA-Konsortien finanzieren Zeitschriften und Schriftenreihen, die einen unmittelbaren Zugang zu Volltexten ermöglichen und keine Publikationsgebühren verlangen. Als Kandidaten kommen also sowohl Publikationen infrage, die bereits Open Access erscheinen, als auch solche, die derzeit nur für Abonnent*innen zugänglich sind und ihr Modell umstellen wollen. Auch Zeitschriften oder Schriftenreihen, die aktuell noch Publikationsgebühren – sogenannte Article Processing Charges (APCs) – erheben, diese Praxis jedoch aufgeben wollen, sind geeignet.

Über das KOALA-Projekt

KOALA ist ein Kooperationsprojekt der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und des Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz und wird noch bis Ende Januar 2023 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, um das Geschäftsmodell und den Service aufzubauen. Im Anschluss wird KOALA als reguläre Dienstleistung der Partner*innen weitergeführt. An KOALA-Konsortien können sich neben Bibliotheken auch Forschungseinrichtungen, Stiftungen, Museen, Vereine, Unternehmen und Einzelpersonen beteiligen. Die Unterstützer*innen leisten dabei einen nach ihrer Größe und dem Umfang der gebündelten Publikationen gestaffelten Beitrag. Dadurch ermöglichen sie den Zeitschriften und Schriftenreihen einen nachhaltigen Betrieb ohne Kosten für Autor*innen oder Leser*innen. Alle Beiträge, die im Finanzierungszeitraum erscheinen, sind weltweit frei zugänglich. Die vollständige Liste der aktuell teilnehmenden Einrichtungen findet sich auf der KOALA-Projektwebsite unter https://projects.tib.eu/koala/projekt/.

 

Quelle: https://www.tib.eu/de/die-tib/neuigkeiten-und-termine/aktuelles/detail/koala-projekt-feiert-erfolg

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