Katalogsuche – Galerie Der Sturm || blog.arthistoricum.net

Die Dokumentation von Rainer Enders und Volker Pirsich über die Ausstellungen der Sturm-Galerie von 1912 bis 1932 ist in 2. Auflage auf der Arthistoricum-Seite zu finden. Eine erweiterte Auflage soll zeitnah folgen. Das neue Manuskript stellt in seiner Auswertung des zum Thema erschienenen Schrifttums einschließlich der zeitgenössischen Presseerzeugnisse eine nahezu abschließende Fassung dar. Die größte Fehlstelle besteht bei den Katalogen der Ausstellungen des Sturm, die sich nur in stark eingeschränktem Maße in öffentlichem Besitz befinden. Es fehlen etwa 80 Kataloge der Berliner Ausstellungen. Bei den Ausstellungen der Galerie in anderen deutschen Städten und im Ausland dürfte der Verlust deutlich höher ausfallen, ist allerdings schwerer einzuschätzen, da wohl nicht jede Schau katalogbegleitet war.

Ein Diskurs zur politischen Pressekarikatur oder: Warum „Christian Lindner ein Allerweltsgesicht hat“ || blog.arthistoricum.net

Die Bedeutung und gesellschaftliche Sprengkraft, die einer politischen Pressekarikatur innewohnen, werden uns spätestens anhand von Ereignissen wie dem Terroranschlag auf die Charlie Hebdo-Redaktion oder der Entscheidung, die New York Times ausschließlich ohne politische Karikaturen zu veröffentlichen vor Augen geführt. Als Teil des medialen Diskurses sind politische Pressekarikaturen fest etabliert. Mit oft nur einem Bild provozieren sie bei den Betrachtenden eine ganze Bandbreite an Emotionen, die sich beginnend mit Zustimmung, über Erheiterung, bis hin zu entrüsteter Verärgerung erstrecken kann. Diese Provokation zielt einerseits auf die Auseinandersetzung mit politischen Themen ab, verweist andererseits jedoch auf die nicht selten herrschende gesellschaftliche Spaltung.

Welt-Kunst 1923: Eine Ausstellung blickt 100 Jahre zurück || blog.arthistoricum.net

Heute wird im ZI München unter dem Titel „Welt-Kunst 1923. Von der Umwertung der deutschsprachigen Kunstgeschichte“ eine neue Ausstellung eröffnet. Genau vor hundert Jahren, im Krisenjahr 1923, erschien in Deutschland ein Buch von Oskar Beyer, das den Begriff „Welt-Kunst“ erstmals im Titel führt. Zugleich sah dieses Jahr erstaunlich viele Publikationen, die eine neue, globale und anthropologische Perspektive für die Kunstgeschichte jenseits des „von Winckelmann und Goethe“ propagierten Kanons einforderten – oder gleich demonstrierten, was eine solche Kunstgeschichtsschreibung leisten sollte. 1923 hielt schließlich Aby Warburg im Kreuzlinger Sanatorium seinen später berühmten, unter dem Titel „Schlangenritual“ publizierten Vortrag, der ebenfalls einen kultur- und bildvergleichenden Ansatz verfolgte.