Viele werden sich schon gewundert haben, dass von weiteren Gesprächen bzw. Redaktionsverhandlungen zu den diesjährigen Tarifabschlüssen bislang öffentlich so rein gar nichts zu hören oder zu lesen war – und das, obwohl die „Tarifeinigung“ zum TV-L bereits am 2.3.2019 und die in Hessen zum TV-H am 29.3.2019 (bzw. bei den beiden tariffähigen hessischen Universitäten in Frankfurt und Darmstadt am 10. und 11.4.2019) erfolgte. Da die vorgesehenen Änderungen der Eingruppierung aber gerade Bibliotheksbeschäftigte bei diesen Arbeitgebern in größerem Maße betreffen, hier eine „Zwischenmeldung“.

Kurz gesagt: beim TV-L zog und zieht es sich hin – und Hessen wartet auf den TV-L. Nachdem es zunächst bereits viele Abstimmungen zu Detailfragen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern gab, lagen Ende Mai erste Entwürfe seitens der „Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL)“ zu den insgesamt notwendigen acht Änderungstarifverträgen vor. Am 1. Juli gab es dann einen „Auftakttermin auf Arbeitsebene“. Bei diesem stellten sich – trotz „Tarifeinigung“ – zahlreiche Dissenspunkte heraus, z. B. bei den Garantiebeträgen bei Höhergruppierungen, der konkreten Ausgestaltung der Aufspaltung der EG 9 in 9a und 9b, der Berechnung zum Einfrieren der Jahressonderzahlung und den Überleitungen in Sozial- und Erziehungsdienst und Pflege.

Das Gespräch wurde ohne Einigung auf den 30. Juli vertagt – bei diesem Termin konnten die „Redaktionsgespräche“ nunmehr aber abgeschlossen werden. Jetzt geht es noch um letzte Änderungen an den Redaktionsfassungen, dann soll das sog. „Unterschriftsverfahren“ (zur Unterzeichnung der Tarifverträge) voraussichtlich Ende August 2019 eingeleitet werden. Und dann wird es wohl auch in Hessen weitergehen.

Erst nach diesen Unterschriften liegen sichere neue Tarifvertragstexte vor. Vorher macht es auch keinen Sinn, hierüber z. B. einen BuB-Artikel zu veröffentlichen. Aber zur Beruhigung: es ist dabei geblieben, dass die Änderungen für Bibliotheksbeschäftigte zum 1.1.2020 in Kraft treten.