Die Mitglieder des Editorial Boards der im Wissenschaftsverlag Wiley herausgegebenen hybriden Zeitschrift The Journal of Political Philosophy (JPP) sind geschlossen zurückgetreten. Im Anschluss gründeten sie die Zeitschrift Political Philosophy (PP), die über die Library of the Humanities der Universität London im Diamond-Open-Access-Modell verlegt wird. 

Quantität versus Qualität

Vorausgegangen waren laut Berichten der Plattform Daily Nous Streitigkeiten zwischen dem Verlag Wiley und dem ehemaligen Chefherausgeber von JPP: Wiley soll im Hinblick auf Open-Access-Vereinbarungen, die dem Verlag pro Artikel hohe Einnahmen erbringen, Druck auf die Zeitschrift ausgeübt haben, mehr Artikel zu veröffentlichen. Der Konflikt mündete vorläufig in der Entlassung des Herausgebers, der sich geweigert haben soll, dem Drängen des Verlags nachzugeben, da er sich um den qualitativen Standard und Ruf der Zeitschrift sorgte.

Protest gegen zu hohe Gebühren

Bereits in anderen Fällen kam es wegen Streitigkeiten zwischen Wissenschaftsverlagen und den Mitgliedern der Editorial Boards zu Rücktritten und Neugründungen von Zeitschriften. In der jüngeren Vergangenheit protestierten Gremien der Herausgebenden damit gegen zu hohe Publikationsgebühren (Article Processing Charges – APC). open-access.network berichtete unter anderem über Vorfälle bei Elsevier und Taylor & Francis im Jahr 2023.

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