Die Studie Article processing charges for open access journal publishing: A review von Prof. Ángel Borrego biete eine umfassende Zusammenfassung der seit dem Jahr 2000 erschienen Forschung zu APCs (Article Processing Charges). Grundlegende Erkenntnis der Untersuchung ist unter anderem, dass die meisten Open-Access-Artikel von kommerziellen Verlagen veröffentlicht werden, die Gebühren verlangen. Und das obwohl es viele nichtkommerziele Zeitschriften gibt, die auf alternative Publikationsmodelle setzen und keine APCs erheben. 

Hohe Impact-Zahlen ergeben hohe Gebühren

Die Studie kommt außerdem zu dem Schluss, dass die Verlage die Höhe der APCs willkürlich in Abhängigkeit vom Ansehen festlegen, das die Zeitschriften bei den Fachkolleg*innen genießen. Die untersuchten bibliometrischen Studien bestätigten nach Ansicht des Studienautors, dass es kaum Unterschiede im citation impact zwischen kommerziellen Zeitschriften gibt, die APCs erheben, und denen, die ihre Kosten mit Hilfe alternativer Geschäftsmodelle decken.

Wie ist das Verhältnis wissenschaftlicher Autor*innen zu APCs?

Autor*innen äußern sich in den untersuchten Studien APCs gegenüber zurückhaltend, wobei dies je nach Fachgebiet variiere und von der bisherigen Erfahrung mit der Zahlung von Publikationsgebühren und der Verfügbarkeit von Forschungsstipendien zur Deckung dieser Gebühren abhänge. Im Zusammenhang mit APCs wurden zwei Hauptbedenken geäußert: 

  • die Unfähigkeit von Autor*innen mit geringen finanziellen Mitteln, Forschungsarbeiten zu veröffentlichen und der damit einhergehende Ausschluss vom wissenschaftlichen Diskurs,
  • die etwaigen negativen Auswirkungen auf die Qualität von Zeitschriften.

Besonders jüngere Untersuchungen, die bestimmte Forschungstypen befragten – wie wissenschaftliche Bibliothekar*innen, Doktorand*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen –, stimmen darin überein, dass die fehlende Finanzierung von APCs eines der Haupthindernisse für eine Open-Access-Veröffentlichung sei.

Die Studie ist im Wiley-Verlag erschienen und kann unter folgendem Link gelesen werden: https://doi.org/10.1002/leap.1558

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