Der internationale Wissenschaftsverlag Elsevier und das DEAL-Konsortium haben sich nach langen Verhandlungen auf einen Publish-and-Read-Vertrag geeinigt: Die Vereinbarung ermöglicht es Forschenden an teilnehmenden Einrichtungen, als submitting corresponding authors in über 2.500 Elsevier-Zeitschriften (inklusive der Zeitschriften von Cell Press und The Lancet) Open Access zu veröffentlichen. Dafür zahlen die Einrichtungen eine Publish-and-Read-Gebühr in Höhe von 2.550 Euro (bei Cell Press und The Lancet 6.450 Euro) pro Artikel. Bei einer hohen Teilnahmequote sinkt die Gebühr um 2% auf 2.500 Euro. Teilnehmende Einrichtungen erhalten zudem 20% Rabatt auf die Listen-APCs der Elsevier Fully-Gold-Open-Access-Zeitschriften und 15% Rabatt auf die von Cell Press and The Lancet. Darüber hinaus erhalten sie einen Lesezugang zu nahezu allen wissenschaftlichen Zeitschriften von Elsevier (ebenfalls inklusive der Titel von Cell Press und The Lancet). Die Opt-In-Vereinbarung wurde am 1. September 2023 unterzeichnet und läuft bis zum 31. Dezember 2028.

Gescheiterte Verhandlung 2018 und Rückgang des Marktanteils

2018 scheiterten die DEAL-Verhandlungen mit Elsevier (open-access.network berichtete). Infolgedessen kündigten rund 200 deutsche Forschungseinrichtungen ihre Lizenzverträge mit Elsevier, woraufhin der Verlag den Zugang dieser Einrichtungen zu seinen Zeitschriften ab Juli 2018 beschränkte. Eine Studie aus dem Jahr 2021 belegt einen Rückgang des Marktanteils von Elsevier bei Artikeln von DEAL-Institutionen sowie der Zitationen von Elsevier-Artikel durch DEAL-Autor*innen ab 2018 (open-access.network berichtete). 2020 geriet Elsevier in die Kritik, da der Verlag auf die Bekämpfung sogenannter Schattenbibliotheken statt auf Open-Access-Verträge setzte.
Zwischen dem Wissenschaftsverlag Wiley und DEAL existiert bereits seit 2019 eine Open-Access-Vereinbarung; Springer Nature unterzeichnete im Januar 2020 eine DEAL-Vereinbarung.

Über das DEAL-Konsortium

Das DEAL-Konsortium wurde von der Allianz der deutschen Wissenschafts­organisationen ins Leben gerufen, die die überwiegende Mehrheit der wichtigsten Wissenschafts- und Forschungsorganisationen in Deutschland repräsentiert. Das Konsortium umfasst fast 900 überwiegend öffentlich finanzierte, akademische Einrichtungen in Deutschland, wie Universitäten, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Staats- und Regionalbibliotheken. Im Rahmen des Projekts sollen nationale Lizenzvereinbarungen für das gesamte Portfolio an elektronischen Zeitschriften großer akademischer Verlage umgesetzt werden. Weitere Informationen unter www.deal-konsortium.de

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