Das Büro für Wissenschafts- und Technologiepolitik des Weißen Hauses (OSTP) hat am 25. August 2022 alle Behörden der USA mit einer neuen Richtlinie angewiesen, die Ergebnisse der aus Steuergeldern finanzierten Forschung der amerikanischen Öffentlichkeit ohne Embargo und kostenlos zugänglich zu machen. Alle Behörden werden die aktualisierten Richtlinien laut OSTP bis zum 31. Dezember 2025 vollständig umsetzen.

America first?

Mit dieser neuen Politik erhofft sich das Weiße Haus Vorteile für die US-amerikanische Gesellschaft bei der Bewältigung zentraler Herausforderungen wie climate justice, der Krebstherapie sowie der Entwicklung grüner Energietechnologien. Der offizielle Pressetext des Weißen Hauses macht deutlich, dass durch diese neue Open Access Policy allein die US-amerikanische Gesellschaft profitieren soll – mit dem Ziel, die amerikanische Hegemonie in Wissenschaft und Technologie zu kräftigen: "This policy update builds on the Biden-Harris Administration’s broader efforts to broaden the potential of the American innovation ecosystem by leveling the playing field for all American innovators, which can help ensure that the U.S. remains a world leader in science and technology." Die US-Regierung erkennt im Open Access also hauptsächlich einen Wettbewerbsvorteil und übersieht die Möglichkeiten, die ein weltweiter freier Austausch von Forschungsergebnisse bietet, wie es zum Beispiel in der Covid-19-Pandemiebekämpfung geschehen ist. Für den Rest der Welt bleibt zu hoffen, dass weitere Regierungen dem Beispiel der USA im Bereich Open Access folgen, und darüber hinaus das Potenzial einer globalen Open Access Policy erkennen, in der allen Menschen an jedem Ort wissenschaftliche Forschung zugänglich ist.

 

 

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